Entwicklungs-Log

Jede Woche neu: Wie aus einer Idee TaleSpace entstand

Die Idee zur App für den Nachwuchs

Kinder lieben Hörspiele - wie auch wir in unserer Kindheit. Sie entführen in fremde Welten und unsere Fantasie wird beflügelt. CDs und Kassetten verschwinden leider zunehmend aus den Regalen in Spielzeugläden und Supermärkten, stattdessen halten teure Alternativen wie Tonies einzug. Doch in Streaming-Amgeboten von Spotify, Apple Music & Co findet sich eine riesige Auswahl an Hörspielen!
Ein riesiges Angebot

Schaut man sich nach einer günstigen Alternative zu Tonies, Tigertones & Co um, entdeckt man schnell auf Apple Music, Spotify, Napster & Co, dass die Lieblinge aus unserer Kindheit und dazu viele neue Hörspiele verfügbar sind. Leider sind die dazu passenden Apps jedoch auf Musik ausgerichtet - und grundlegend nicht auf Kinder.

So kommt doch irgendwie der Shuffle Modus dazwischen und bringt das Hörspiel durcheinander oder die Geschichte von gestern kann einfach nicht wiedergefunden werden. Doch der Fakt, dass so viele Hörspiele darauf warten, gehört zu werden, ohne auch nur einen Cent für weitere Geräte oder Tonträger auszugeben, bringt uns auf eine simple Idee:

Kindgerechte Bedienung

Eine kindgerechte Oberfläche für Hörspiele, die man auf Streaming-Services findet.

Das hieße: Keine Extrakosten zusätzlich zu der Streaming-Subscription bei Apple, Spotify & Co - die sowieso viele Eltern haben. Aber gleichzeitig könnten wir Hörspiele und Hörbücher so weit aufbereiten, dass Kinder egal welchen Alters keine Hürden hätten, ihre Lieblingsserien zu finden.

Ein erster Prototyp

Schnell türmten sich Ideen über Ideen auf. Ein erster Prototyp entsteht aktuell als simpler Apple Music-Klon, um einfach auszuprobieren, wie einfach oder schwer der Import und das Abspielen von Alben eines Streaming-Anbieters würde. So tasten wir uns an die möglichen Funktionen heran.

Spricht man die Idee bei befreundeten Eltern an, kommt viel positives Feedback zu der Idee, aber auch ein wichtiger Hinweis: Das gibt es schon - aber leider schlecht gepflegt. Ooigo heißt die App von Sony Music, die Oberfläche ist leider wenig Kindgerecht und bei ersten Tests stürzt es dauernd ab.

Doch das Schlimmste: Die Lieblingsserien vieler Kinder fehlen, Sony möchte hier seine eigenen Hörspiele in den Vordergrund bringen. Zwar haben sie schon eine große Auswahl, doch nach einer kurzen Suche stellen wir fest: Es gibt noch tausende weitere Hörspiele!

Wir sind angefixt ... wie groß könnte unser Hörspielkatalog werden? Mehr dazu nächste Woche, wir müssen jetzt erstmal recherchieren!

Unser Hörspiel-Katalog entsteht

Angetrieben von der Frage "Wie viele Hörspiele gibt es denn für Kinder in Streaming-Services?" haben wir uns auf die Suche gemacht. Und kaum ein Ende gefunden: Der erste Import war bei 2000 Hörspielen, dann 4000, jetzt circa 6000. Und es ist noch längst nicht Schluss.
10000 Hörspiele!?

Was für Hörspiele finden sich denn so auf Apple Music, Napster & Co? Für meine Tochter hatten wir die Frage bereits dahingehend beantwortet, dass wir von Disney über Bibi Blocksberg bis hin zu Was ist Was Junior viele einzelne Hörspiele herausgesucht hatten. Dass dort noch viel mehr wartete, sah man mit jedem Vorschlag, der unter den einzelnen Interpreten auftauchte.

Eine erste Sammlung von etwa 2000 Hörspielen entstand händisch als Auswertung genau dieser Vorschläge. Aufbauend auf den gefundenen Alben schrieben wir zugleich ein script, welches weitere Hörspiele der Interpreten finden sollte. So wuchs unser Katalog allmählich auf über 4000 und dann mit einem weitern großen Abgleich sogar über 6000 Alben an.

Wenn wir eine grobe Schätzung abgeben sollen, haben wir damit vielleicht zwei Drittel aller Kinderserien und einige Jugendbücher gefunden. Bei Märchen müssen wir vielleicht sogar aussortieren, die werden immer und immer wieder neu veröffentlicht.

Selbst erklärtes Ziel: Die 10000 schaffen wir!

Fehlende Details

Doch um bei 10000 Hörspielen den Überblick zu behalten - gerade als Kind - müssen wir uns etwas einfallen lassen. Gruppieren, taggen, kategorisieren - irgendsowas muss her! Und das wird ein Haufen Arbeit.

Viele der Hörspiele sind in der Reihenfolge durcheinander, manche Interpreten haben mehrere Serien gemischt und auch die Serienbilder, welche wir für die Navigation benötigen, gibt es oft nicht. Altersinformationen, Serienbeschreibungen, Reihenfolgen, Kapitelmarker … vieles entsteht nun zu Beginn in mühevoller Handarbeit. Diese ist jedoch nötig, um die Logik und die kleinen Ecken und Kanten herauszufinden für unsere künftig angedachte Teilautomatisierung des Hörspiel-Imports.

Auch die Kategorisierung stellt uns weiterhin vor eine Herausforderung. Sie sollte einen Überblick schaffen für Kinder, damit sie sich einfacher zurechtfinden. Doch eine klare Trennung ist schwierig, zudem fehlt für viele Serien ein Detailwissen über die genauen Inhalte, teilweise sogar auf Albumebene. Ob hier eine “Crowdsourcing”-Variante die Lösung wäre, bleibt abzuwarten. Schließlich kann ein Teil unserer Hörerschaft noch nicht mal lesen.

Wolkenkuckucksheim

Was aktuell in einer immer länger werdenden Tabelle wächst und wächst muss später in eine sauber strukturierte Datenbank, soviel steht fest. Gut, dass wir durch unsere geschäftliche Tätigkeit dafür bereits etwas parat haben.

Natürlich könnten wir auch in "die Cloud". Also auf die Mietserver anderer Leute. Aber nachdem dies ein Privatprojekt ist, versuchen wir die Kosten gering zu halten. Aus Erfahrung wissen wir: Ein falscher Prozess kann auf AWS & Co. schnell hohe Kosten verursachen.

Und während wir Daten anhäufen sitzen wir auf der anderen Seite an der Benutzeroberfläche der App. Wie die aussehen soll, schauen wir uns in den kommenden Tagen an und halten euch auf dem Laufenden.

Reduzieren auf das Minimum

Einfach soll die Bedienung sein, kinderleicht. Das ist schneller gesagt als getan. Von der ersten Version, einem simplen Apple Music-Klon mit weniger Knöpfen, schauen wir nun nach den wirklich kindgerechten Ansätzen. Kleine Ausflüge in Farben und Formen bleiben da nicht aus.
Kreise, Quadrate und ..?

Ein Albumcover ist immer quadratisch. Na ja meist. Wenn wir nun aber Benjamin, Bibi & Co zu Serien zusammenfassen, wie unterscheiden sich diese von einzelnen Alben? Stellt man einfach mehrere Coder dar?

Eine erste Idee war aus Albencovern ein Serienbild zusammenzufügen. Das hatten wir im Plattenkist-Projekt schon einmal gemacht und sah leider nicht sehr kindgerecht aus. Die Form zu unterscheiden war ein guter Start, auch hier fehlt natürlich sinnvolles Bildmaterial und man kann leider nicht von allen Verlagen händisch Bilder einsammeln.

Also: Serien werden ein Kreis, Alben quadratisch. Das Bild für den Kreis soll nun ein Ausschnitt eines Albumcovers darstellen, mit dem Protagonisten oder Serientitel, sofern vorhanden. In Einzelfällen natürlich austauschbar. Was man mit weiteren Formen anstellt, ist zu überlegen. Tags waren mal im Gespräch ... vielleicht ein Fünfeck?

Farbige Formen

Eine erste Kategorisierung steht schon, auch sie bekommen eine Form, die Raute. Doch ist man einmal in einer Kategorie, ist sie nicht mehr von anderen unterscheidbar. Ist man in einer Serie mit Alben aus mehreren Kategorien, blickt man gar nicht mehr durch.

So bekommt nun jede Kategorie eine Farbe, hell, fröhlich, für Kinder eben. Die Zielgruppe mag es, Symbole wird es dazu auch geben, aber da müssen wir erstmal was malen. Ovi - digitale Künstlerin aus Stuttgart - geht uns dabei zur Hand. Ihr Einhorn für die Magie- und Fantasie-Geschichten sieht schon einmal großartig aus.

Mit einem leichten Rand um die entsprechenden Alben wird es dann auch gut unterscheidbar - was sind Abenteuergeschichten und woe sind Detektive am Werk?

Warum wir mit Apple Music starten

Hörspiele und Hörbücher finden sich auf vielen Streaming-Services, womit soll man aber anfangen? Spotify ist sicher die beliebtere Variante, hat aber mit der hauseigenen Variante von Apple entwickelt es sich einfach leichter. Doch auch das kommt nicht ohne Stolperfallen.
Wie man ein Album spielt

Album-ID nehmen, in den Systemplayer werfen, fertig sein. So leicht könnte ein Player gebaut werden, war es leider doch nicht. Überbleibsel, die es aus der CD-Ära bis in Apple Music geschafft haben bringen uns gerade ebenso um den Verstand wie Bugs in der API.

Alben scheinen je nach Größe weiterhin in CDs aufgeteilt zu sein - nicht wirklich, aber nach 240 Tracks fängt die Nummerierung dann doch gern wieder bei 1 an - CD 2 beginnt. Was natürlich bei Streaming unsinnig ist, aber was solls. Ein Workaround war schnell gefunden, bläht zwar die Datenbank unnötig auf, aber löst ein zweites Problem:

Wir nennen es das Sandmann-Problem: Dieser hat Track 1, 2, 3 und 4 doch direkt danach dann auch 17 und 21. Zählt man durch, sind es 6 Titel, aber wenn unser Player dann auf Track 17 von 6 springt, zerreißt es jede Logik. Also zählen wir selbst, summieren selbst, dividieren selbst - ignorieren also was Apple uns darreicht.

Eingefroren

Unterdessen zeigt sich ein merkwürdiges Verhalten: Bei einigen wenigen Testnutzern, teilweise mit dem neuesten und größten iPhone, hängt sich der Player einfach auf.

Ein Fehler ist schnell ausgemacht: Die Methode, wie wir das Ende eines Albums bestimmen. Doch auch das ist nicht der gesamte Fehler. Denn bei diesen Nutzern dauert es teils über 30 Sekunden, bis etwas abgespielt wird. Gleiches Album auf dem gleichen Gerät eines anderen Nutzers: 3 Sekunden.

Eine andere Methode zum Abspielen scheint die Lösung. Anstatt ein ganzes Album zu laden, werden alle Tracks an den Player übergeben. Zudem skippen wir zum richtigen Track anstatt ihn direkt anzusteuern. Das dauert auch nur den Bruchteil einer Sekunde, aber funktioniert deutlich zuverlässiger.

Problem gelöst.

Einfach weiterhören können

Nachdem der Katalog derartig schnell wächst, ist es wichtig selbst und den Kindern einen Überblick zu verschaffen, und zwar in zweierlei hinsicht: Welche Serien habe ich angefangen und wo habe ich in welchem Album eigentlich zuletzt aufgehört?
Es gibt Essen!

Mitten im Hörspiel gibt es Abendessen - und man muss ja dahin. Kurz pausieren, doch unverhofft geht es schneller in Richtung Bett als gedacht. Am nächsten Tag stellt sich schnell die Frage: Wo war ich eigentlich?

Hierfür bauen wir die Kategorie "Weiterhören" in die App. Eine Übersicht aller Hörspiele, die je angefangen wurden und auch bis wohin man gehört hat. Auch hier wird wieder ohne viel Text die Option zum Weiterhören angeboten.

Damit man auch in anderen Ansichten einen Indikator hat, was bereits angefangen wurde, haben wir hinter die Serie einen kleinen Füllstand integriert. Dieser füllt sich mit jedem Album bis zu einem vollständigen Kreis. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, bleibt abzuwarten. Gerade bei großen Serien ist es noch sehr schwer zu sehen, wenn man erst ein Album gehört hat.

Dramen verhindern

Sobald Kinder die App jedoch auch selbst in die Hand nehmen, sind genau diese Indikatoren hilfreich. So können wir als Eltern doch einmal Hilfestellung geben, auch wenn die Kinder nicht genau wissen, wann, wo und wie das letzte Album gespielt wurde.

Interessanterweise finden auch die Eltern unter unseren Testern die Funktion sinnvoll. Für sie haben wir zu Testzwecken ein paar Erwachsenenhörspiele im Katalog hinterlegt. Denn genau hier haben auch Erwachsene ihren Schmerz mit Apple Music, Spotify und Co.

Vielleicht ein Anreiz, die App auch irgendwann für Erwachsene rauszubringen.

Einschlafen mit einer Geschichte

Abends noch ein Hörspiel anzumachen ist einfach, doch wie lang läuft das eigentlich? Und wie lang sollte soetwas laufen? Der wissenschaftliche Konsens scheint zu sein: Immer gleich lang. Kinder brauchen einen gleichmäßigen Rhythmus. Das bekommen wir hin.
Erstmal nur Timer

Für den Anfang bauen wir etwas einfaches: Eltern stellen einen Timer ein, die Zeit läuft. Ist der Timer abgelaufen, darf das Kapitel noch zu Ende spielen. Beim Großteil der Hörspiele entspricht dies etwa ein bis zwei Minuten. Dafür müssen wir nicht mitten im Satz stoppen.

Nach Ablauf des Timers ist die App erstmal gesperrt. Das gesamte iPhone können wir natürlich nicht sperren, dazu fehlen uns die Rechte. Nach drei Stunden entsperren wir die App automatisch wieder, vorher benötigt es den Elterncode.

Und jetzt intelligent

Nebenbei ist gerade ein Withings Sleep bei uns angekommen. Das Gerät wird unter der Matratze platziert und misst Herzfrequenz, horcht nach dem Atem und zaubert mit weiteren Daten die Schlaf- und Wachphasen aufs Handy. Withings bietet dankenswerter Weise eine API an. Über diese könnten wir unseren Timer koppeln.

Natürlich sind Apple Watch, Fitbit & Co ebenso denkbar, um zu schauen, ab wann man einschläft. Doch mit dem Sleep von Withings haben wir eine Variante gefunden, die nicht am Handgelenk hängt, sondern ganz ohne direkten Kontakt nutzen kann.

Und auch hier wieder ein Gimmick, dass nicht nur für Kinder, sondern auch viele Erwachsene von Vorteil sein könnte. Denn schläft man beim Hörspiel ein, können wir sehr simpel feststellen, an welcher Stelle vom Hörbuch man eingeschlafen ist und dahin "zurückspulen".

Ausblick auf kommende Features

Die Liste wird immer länger, die mit den Dingen, die wir noch einbauen, ausbauen und umbauen wollen. Damit ihr wisst, wo es hingehen soll, hier ein Einblick in die vielen kleinen Dinge, die wir uns noch vorstellen.
Für Familien

Familien gibt es in jeder Zusammensetzung. Damit Kinder auch bei Oma, Opa, Onkel, Tante, Stiefpapa- und Mama oder wem auch immer ihr Hörspiel weiterhören können, wollen wir den Hörverlauf synchronisieren. Die Grundlagen dafür finden sich jetzt schon in der App.

Auf dem Familienausflug hat man viel Spaß, doch auf der Fahrt kommt gern mal Langeweile auf. Ein CarPlay-Interface soll helfen, dass Eltern die Lieblingshörspiele finden können, ohne an der Ampel mit dem Smartphone hantieren zu müssen. Das Design steht schon und wartet auf Umsetzung.

Eine Fernsteuerung hilft Eltern, deren Kinder eigene Smartphones ihr Eigen nennen können. So kann man schauen, was die Kids hören, aus der Ferne einen Timer setzen oder auch etwas anderes anmachen.

Und löscht das Kind einmal die App, müssen Eltern nicht alles von vorn einrichten. Selbst ohne notwendige Registrierung merken wir uns, wie die App zuletzt konfiguriert war, was gehört wurde und wo man war. So ist die App schnell und einfach wieder hergestellt.

Entdeckunsreise

In einer CD- oder Kassettensammlung konnte man stöbern, in Apps funktioniert das meist nicht. Das wollen wir ändern. Mit den Lieblingsthemen entdeckt man neues und plötzlich tauchen neue, of gehörte Themen auf, die häufig Teil der Hörspiele sind, aber nie wahrgenommen wurden.

Und was hören eigentlich andere Kinder im gleichen Alter? Die Frage ist einfach zu beantworten, sobald wir eine gewisse Hörerschaft erreicht haben. Das natürlich unter strengem Auge auf den Datenschutz - wir werten Hörgewohnheiten nur anonym aus und bieten Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder davon auszunehmen!

Hat die Lieblingsserie dann auch noch eine neue Folge, darf man diese natürlich nicht verpassen. Mit unserem künftig personalisierten Design hat jedes Kind seine Favoriten im Blick und bekommt regelmäßig Updates von uns.

Mehr Inhalte

Neben Hörbüchern und Hörspielen können wir natürlich noch viele weitere Inhalte integrieren. Es gibt Webradios speziell für Kinder und sogar Podcasts!

Zudem kontaktieren wir gerade dutzende von Verlagen, um neue Formate mit Ihnen zu erarbeiten. Ob Spiele, mit denen man beim Hören neue Welten entdeckt oder auch kombinierte Bücher + Hörspiele, die Erstlesern beim Lesen lernen unterstützen. Wer weiß, wohin die Reise geht.

Andere Kinder hörten auch …

Altersempfehlungen sind so eine Sache. Einerseits bekommt man von Verlagen Vorgaben, andererseits ist es die persönliche Entwicklung eines Kindes, welche ausschlaggebend für viele Eltern ist, was gehört werden darf. Aber wie wäre es denn mit sozialen Empfehlungen? Letzte Woche haben wir es kurz angeschnitten und einige Nachfragen bekommen, die wir beantworten wollen.
Anonym analysiert

Ganz ohne persönliche Daten auszuwerten können wir Kindern Empfehlungen von anderen Kindern bieten. Denn allein mit der Auswertung von Serienclustern finden wir ganz simpel heraus, welche Kinder ähnliche Serien gern hören. Mit einer gewissen Überlappung bei den Interessen ist es dann einfach zu sehen:

Hört Kind 1 Serie A, B, C & D regelmäßig und Kind 2 hört Serie B, C, D & E regelmäßig, können wir dem jeweils anderen Kind beim nächsten Mal Serie A bzw. E ans Herz legen.

Dabei ist es ganz egal ob die Kinder Karlchen oder Wilhelmina heißen, sie müssen weder gleich alt noch gleichen Geschlechts sein. Sie hören einfach nur gern ähnliche Hörspiele & Hörbücher. Und jeder entdeckt mal etwas Neues, das dem Anderen auch gefallen könnte.

Horizont erweitern

Diese Funktion soll Kindern helfen, nicht in Filterblasen zu versinken, wie wir Erwachsenen es tun. Denn mit steigender Nutzerzahl werden diese Empfehlungen eine echte Bereicherung. Sie sind völlig dem Zufall überlassen, es geht nicht darum Präferenzen zu selektieren und dabei zu bleiben, sondern über den Tellerrand zu schauen.

Diese Funktion wird nicht zu Beginn zur Verfügung stehen können, denn dafür gibt es zu diesem Zeitpunkt einfach noch zu wenige Nutzer, um es sinnvoll auszuwerten.

Über Zeit, Geld und Motivation

Die eigene App-Idee umzusetzen klingt immer erst ganz einfach. Und nach unseren ersten kleinen Prototypen waren die vielen kleinen Stolpersteine noch nicht annähernd in unserem Blickfeld. Gleichzeitig hat man ja noch einen echten Job. Wie soll das alles zusammen funktionieren?
Motivation

Als technophile Eltern einer Hörspiel-liebenden Tochter war es nach der erfolglosen Suche schnell klar, dass etwas kindgerechtes her muss. Leuchtende Kinderaugen bei der ersten eigenen App-Version und begeisterte Freunde schufen schnell einen gewissen Antrieb hinter der Weiterentwicklung.

Gleichzeitig gab es schon immer die Idee im Team der Firma, mal eine eigene App zu machen, anstatt immer nur "für andere". So zogen und zurrten wir in ausgedehnten Mittagspausen die Grundidee fest und bastelten erste Prototypen, die eben nicht nur für die eigenen Kinder waren.

Schnell nahm die App eine gewisse Eigendynamik an, in der mehr und mehr Hirnschmalz und Herzblut steckte.

Zeit

Uns in der Firma die Zeit zu nehmen, um zwischen Projekten oder in Entscheidungsphasen der Kunden an der eigenen Idee zu arbeiten, ist ein Luxus, den sich wahrlich nicht jeder leisten kann.

So lief die Entwicklung nie in Vollzeit und hat auch hin und wieder einen gewissen Stillstand zu verzeichnen, wenn es doch zum Jahresende heiß hergeht und keine Zeit für anderes bleibt. Heute sind wir dem Ziel zum Greifen nahe - bald soll es in den App Store und erste Kontakte zu Verlagen werden geknüpft.

Natürlich ist der große Traum, es einmal in Vollzeit ausüben zu können. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Im Gespräch kommt immer wieder das Thema "Monetarisierung" auf - ein Thema, dass uns durchaus mehr Zeit verschaffen könnte.

Geld

Denn ohne das liebe Geld steckt man schnell doch wieder im beruflichen Alltag und braucht auch seine wohlverdiente Familienzeit und ab und an mal ein bisschen Ruhe. Aktuell kommt noch alles aus eigener Tasche, die Zeit wird abgezwackt wo es geht, anstatt den Job einfach an den Nagel zu hängen.

Doch die Ideen sind da und mit einer steigenden Bekanntheit und Nutzerbasis werden auch sie näher rücken, ebenso wie der Launch im App Store.

Die Alternativen und was TaleSpace besser macht

Hörbert, Tonies, Tigertones, Spotify Kids ... und jetzt noch TaleSpace? Nutzt man alle Alternativen ein paar Mal, werden deren Unzulänglichkeiten leider schnell erkennbar. So erging es uns - ein Erfahrungsbericht.
Die Teuren

Tonies sind in allen Läden, unübersehbar, nahe der Kasse. Mal für 10, 12 oder 15 Euro kann man eine Geschichte erstehen. Mit den Karten für die Tigerbox ist es ähnlich.

Stellen wir dagegen den Hörspiel-Konsum unserer Tester. Im Schnitt hören diese am Tag ein bis zwei Hörspiele ... meistens verschiedene Hörspiele! Sie freuen sich auf das immer nächste Abenteuer ihrer Helden. Doch von den 100 Folgen "Bibi und Tina" finden sich unter den Tonies ... nur vier. Davon eine Doppelfolge.

Mit 30 Hörspielen lässt sich drei Jahre eine Streaming-Subscription bezahlen. Und da kann man neben allen Folgen eben noch tausende weitere Hörspiele und Hörbücher entdecken, dazu noch Musik - und das auch für die Eltern.

Die Vernachlässigten

Ooigo und Spotify Kids bauen - wie wir auch - auf diesen Streaming-Abos auf. Warum also etwas neues bauen?

Nun, fangen wir mit Spotify Kids an. Auch hier gibt es eine Hörbuchsektion, die aber leider nur so gut ist wie Spotifys eigene Metadaten. Der Katalog ist also nicht gepflegt und auch ein fünfjähriger könnte mal eben Die Drei Fragezeichen abmachen - Alpträume frei Haus. Denn eine Altersfreigabe und inhaltliche Sortierung sucht man hier vergebens.

Ooigo kommt TaleSpace noch am Nächsten und war auch nah dran an unserer Zielvorstellung. Doch die ständigen Abstürze machten die App in den vergangenen Jahren unbenutzbar, zudem ist der Katalog schlecht gepflegt und viel zu klein - nur etwa 15% der verfügbaren Serien sind zu finden, aktuelle Folgen lassen teilweise ein halbes Jahr auf sich warten.

Aus dem gleichen Haus kommt nun die Hörspiele-App. Ähnlicher Katalog, ähnliches Design, gleiche Probleme und dazu noch monatliche Kosten. Nein, auch dort fühlen wir uns nicht aufgehoben mit unseren Kindern.

Die Illegalen

Kreativ-Tonies wie auch Hörbert bieten Eltern die Möglichkeit, eigene Hörspiele aufzuspielen. Woher bekommt man denn so etwas? Natürlich könnte man alle selbst einsprechen, Bücher über Bücher vorlesen, doch seien wir ehrlich - welche Eltern haben Zeit dazu?

So wird es fröhlich von CDs gerippt oder aus Tauschbörsen heruntergeladen - natürlich von einem Freund eines Freundes. Nein Danke, nicht mit uns. Bei uns ist jedes abgespielte Hörbuch und Hörspiel lizensiert und mit jedem Mal hören bekommen Künstler und Verlage davon etwas ab - über die Streaming-Subscription.

Offline hören wird wohl nichts

Streaming ist auf den ersten Blick immer eine tolle Sache, bis man das erste Mal ohne Internet da steht. So erging es uns auch im Sommer 2020 auf einer Alm mitten in den Alpen, kein Netz und der Nachwuchs forderte das allabendliche Hörspiel zum Einschlafen.
Schlechte Nachrichten

Doch die Arbeit mit Streaming-Anbietern schiebt uns hier zunächst einen Riegel vor. Mit den bestehenden APIs bekommen wir das nicht oder nur schlecht umgesetzt.

Herunterladen kann man leider nur in den Haupt-Apps, über uns wird dies - aus nachvollziehbaren Gründen - nicht zugelassen. Nun haben wir uns in kleinen Umwegen versucht. Abspielen können wir Offline-Inhalt beispielsweise von Apple Music schon. Doch hilft das leider nur zur Überbrückungen von Funklöchern auf langen Autofahrten, aber nicht im Alm-Szenario.

Der Plan

Wir geben an der Stelle nicht auf!

Mit wachsender Nutzerzahl wollen wir hierzu ins Gespräch kommen. Die Gesprächspartner heißen Napster, Deezer, Spotify, Apple und so weiter. Ob wir da was bewegen können?

Mit Napster hatten wir bereits zuvor ein Gespräch in München - zu einer anderen App. Auch Hörspiele und Hörbüher kamen hier ins Gespräch. Also ein Fuß in der Tür, grundsätzliches Interesse, eine Chance.

Wir halten euch auf dem Laufenden

Haptisches Erlebnis statt einer App

2018 setzten wir eine Idee um, um das haptische Schallplattenerlebnis mit Musikstreaming zu verbinden. Für TaleSpace lassen wir es wieder aufleben!
Näher betrachtet

Grundsätzlich ist es nicht grundverschieden zur Tigebox. Doch anstatt Lizenzen zu verkaufen, sind unsere gedruckten Karten nur ein Verweis zu den Streaming-Anbietern. Und das bietet uns zwei entscheidende Vorteile für Eltern:

Preis und Auswahl

Denn muss man die Lizenz nicht in so ein Kärtchen mit einpreisen, wird es günstiger ... viiiiieeelll günstiger. Bei Herstellungskosten im unteren zweistelligen Cent-Bereich bleibt es letztendlich. Zudem können eben nicht nur ein paar Serien oder einzelne Hörbücher angeboten werden, sondern die gesamte Serie, besondere Episoden und noch viel mehr.

Ein anderes Erlebnis

Kassetten und CDs können Kinder durchwühlen, anfassen, anschauen, sortieren. Ähnlich soll es mit unseren Karten sein. Diese können per Smartphone-App oder auch mit einem kleinen Abspielgerät verwendet werden, sodass es Kindern möglichst leicht gemacht wird.

Verlagen bietet dies die Möglichkeit, wieder Regalplätze in Supermärkten, Spielwarenläden und Buchhandlungen zurück zu erobern. Und das mit einer günstigen Alternative zu Tonies & Co.

Aktuell drucken wir erste Prototypen mit befreundeten Druckereien, doch Zünglein an der Waage sind natürlich die Bild- und Designrechte. Dazu wollen wir mit Verlagen sprechen, haben viele Dutzend nun angeschrieben und hoffen auf Interesse.

Erste Designs werden wir hoffentlich bald vorstellen könenn. Seid gespannt!

Feedback von kleinen und großen Testern

Unsere Gruppe von Testern hat sich vervielfacht - waren es anfangs nur ein paar Freunde, machte die Idee schnell die Runde. Über die Zeit haben wir viele gute Hinweise dazu bekommen, was richtig gut läuft und was eben auch nicht.
Schulhof-Begeisterung

Er konnte am Donnerstag gar nicht mehr aufhören vor Begeisterung, der kleine Fünftklässler, der seit Monaten mit TaleSpace seine Lieblingsserien durchhört. Nur die eine Fehlfunktion, die macht ihm manchmal Probleme. Sollte im morgigen Update behoben sein, versichere ich ihm.

Er ist einer von 50 Betatestern, die uns regelmäßig mit Feedback versorgen. Darunter nicht nur der eigene Nachwuchs, sondern eben auch Freunde, Bekannte, Mitschüler und ein paar Interessierte, die früh auf uns aufmerksam geworden sind.

Unbezahlbar

Auf manche Fehler würden wir ohne sie gar nicht aufmerksam. Da verschwinden Hörspiele, tauchen mit anderer ID wieder auf oder haben gar eine ganz andere Titelanzahl. Heute fangen wir diese Änderungen automatisch ab, doch noch vor ein paar Wochen wussten wir nichts davon. Feedback sei dank, wurden wir darauf aufmerksam gemacht.

Auch die schrägsten Verhaltensweisen des Apple Music Players haben wir mittlerweile finden und beheben können. Da triggert ungefragt der Shuffle-Modus, was wir eigentlich unterbunden haben, beim Vorspulen zum Weiterhören. Aber nur bei wenigen Smartphones.

Als nach und nach immer mehr Tester uns darauf Aufmerksam machten, dass die Ladezeiten unerträglich seien, mussten wir sogar den gesamten Player tauschen - ein iOS Update war wohl der Grund.

Einen großen Dank an euch, wir sind für jeden Hinweis dankbar!